hirnblutung! Die dritte. Am Mittwoch, 2. Mai, 20:00. Wie immer im Cabaret Voltaire.

Liebe Hirnbluterinnen

Ich freu mich euch mitzuteilen, dass nächstens die Philoanlässe gleich im Wochentakt stattfinden. Noch diesen Donnerstag wird das Zürcher Philosophiemassaker zur Spiessigkeit über die Bühne gehen und nächsten Mittwoch (2. Mai) ist schon wieder Hochspannungsdenken im trauten Rahmen von „hirnblutung“ angesagt.
Aufgrund der Erfahrungen vom letzten Mal dachte ich, dass ich den Aufruf zum vorgängigen Platzieren und Diskutieren von Themenvorschlägen hier etwas deutlicher anbringe, damit ihr euch nicht erst wieder in den letzten beiden Tagen die Finger wund tippt. Der Vorteil, den das haben könnte, bestünde darin, dass ich die Vorschläge dann schon im Reminder kurz vor dem Anlass erwähnen könnte.
Daher sei hier nochmals die Quintessenz der letzten Diskursschlacht im Web erwähnt. Thematische Vorschläge, die eine reale Chance haben sollen, von der Mehrheit für interessant oder in sonst irgendeiner Weise diskussionsbedürftig befunden zu werden, sollten nicht nur die eigentliche Fragestellung festhalten, sondern diese noch in aller Kürze erläutern. Sonst scheinen die Formulierungen zu vieldeutig zu sein, was dazu führt, dass sich die anderen nicht besonders viel darunter vorstellen können.
Anbringen könnt ihr eure Vorschläge und Kommentare hier:

Liebe Grüsse – imre

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3 Kommentare

  1. Während der letzten Hirnblutung kam das Thema „Selbstverwirklichung“ auf.

    Bis jetzt war das für mich ein absolut negativ konnotiertes Wort – Assoziationen dazu: Akademikergatinnen, welche Olivenölläden eröffnen, Manager in Midlife Crisis, die Hesse lesen, Senioren die Blumenaquarellierkurse besuchen.

    In der Runde schien dies nicht der Fall zu sein. Selbstverwirklichung ist demnach der einzige Weg zu wahrer Wissenschaft und Kunst – frei von den Ansprüchen nützlich zu sein – und die einzige Möglichkeit persönliches Glück zu erreichen.

    Nun, was ist Selbstverwirklichung und wie wichtig ist Selbstverwirklichung? (Jetzt spricht die kleine Konservative in mir ;)) Ist es nichts anderes als der Tarnmäntelchenausdruck einer Gesellschaft, die nur noch egozentrisch ist, der das persönliche Glück zum einzigen Ziel geworden ist?

  2. themenvorschlag: sollen wir unser hirn dopen?

    ich finde die selbstverwirklichungsfragestellung auch interessant, vor allem weil sie ziemlich komplex ist und darum tatsächlich sehr widersprüchliche schlüsse zulässt. das nächste philosophiemassaker wird sich mit einer ähnlichen thematik auseinandersetzen. um der vielfalt willen mach ich hier aber noch einen anderen vorschlag.
    und zwar möchte ich die frage nach dem vertretbarkeit oder gar wünschbarkeit von neuro enhancement aufwerfen. es handelt sich dabei um medikamente, die zur steigerung von geistigen leistungen entwickelt werden und sich nicht an kranke, sondern an gesunde menschen richten. neuere entwicklungen gehen dahin, dass diese medikamente keine nebenwirkungen mehr aufweisen, so dass immer mehr traditionell vorgebrachte argumente gegen einen gebrauch solcher mittel wegfallen.
    das ist eine frage, die m.e. alle angeht, die wert auf hohe mentale leistungsfähigkeit legen. wäre es nicht erfreulich, wenn sich heidegger mit dem richtigen medi wie micky maus lesen liesse? oder wenn wir die relativitätstheorie in der primarschule abhandeln könnten?
    mehr dazu hier: http://www.idw-online.de/pages/de/news128385

  3. die beiden fragen gefallen mir sehr, ich möchte mir aber die freiheit nicht nehmen lassen und selber auch was melden. Und shon wären wir beim thema. wie viel freiheit habe ich? und wie weit kann ich, für das was ich mit meiner freiheit anfange, zur verantwortung gezogen werden? ich wurde vor noch nicht allzulanger zeit in diese, unsere welt geboren und das in eine x-beliebige familie, in irgendein land und ein willkürliches umfeld. wie soll ich dann also für meine werte und überzeugungen haftbar gemacht werden, die ich nicht selber aussuchte, sondern von meiner umgebung adaptierte? oder kann ich aussuchen welchen idealen ich folge und wenn ja, auf welcher grundlage treffe ich diese entsheidung? bin ich frei in der wahl meiner werte? und darf ich gegebenenfalls, ähnlich dem kampfhund, für etwas verurteilt werden, dass shlussendlich gar nicht in meiner macht liegt?
    ich hoffe der kern meiner frage ist klar geworden, sonst werde ich ihn am mittwoch noch weiter erläutern… also bis dann.