Philo mit der Kettensäge. Das Zürcher Philosophiemassaker: Volume 4

Donnerstag, 26. April, 20:00, Cabaret Voltaire, Spiegelgasse 1, Zürich. Eintritt: 15.-

Schluss mit den schöngeistigen Wohlfühl- und Schmuseveranstaltungen! Philosophie muss auch weh tun können. Wir denken bis Blut fliesst!

Volume 4: Keine Macht dem Spiesser!

Und wieder einmal hat sich das Böse klammheimlich herangeschlichen. Während wir die amerikanischen Neocons noch in der Ferne wähnten, liessen wir uns von ein paar drögen Banken und Feuilletonisten weismachen, die Neue Bürgerlichkeit sei sexy und Ordnung muss sein. Nun müssen wir uns mit Kant fragen: „Was tun mit der Wohnwand im Kopf?“ Zerlegen oder abfackeln?

Nicht umsonst heisst es, trau keinem über dreissig! Schliesslich muss, wer diese Altersschwelle überschritten hat, nicht nur mit erhöhtem Krebsrisiko rechnen, sondern läuft auch vermehrt Gefahr, die ungestümen und idealistischen Träume der Jugend zugunsten von pragmatischen Überlegungen und bequem eingerichteten Eigenheimen zu verscherbeln. Und seitdem der globale  Backlash einige längst in den Geschichtsbüchern begraben geglaubte Wertvorstellungen wieder schick sein lässt, kann man der um sich greifenden Biederkeit kaum mehr entrinnen.
Dabei wissen wir doch alle, dass es absolut nichts Schlimmeres gibt, als als bünzlige Spiesser im Sud unserer pedantischen Prinzipien und kleinlichen Vorurteile zu schmoren. In den kümmerlichen Restbeständen unserer einstmals grossartig verträumten Seele spüren wir doch die Zwangsjacke der eigenen Engstirnigkeit und der gesellschaftlichen Normierung aufs Mittelmass. Was soll man also tun, wenn man sich selber dem gefürchteten Alter nähert oder es gar schon überschritten hat? Muss die Antwort zwingend Selbstmord lauten? Oder lässt sich dem Übel auch anders beikommen? Gibt es vielleicht doch ein wirksames Heilmittel gegen die Seuche der allmählichen Verspiesserung?

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2 Kommentare

  1. zu:
    die ungestümen und idealistischen Träume der Jugend zugunsten von pragmatischen Überlegungen und bequem eingerichteten Eigenheimen zu verscherbeln.

    schade, daß auch ihr diesem irrtum unterlegen seid! die welt wird heutzutage nur noch nach alter eingeteilt!
    ich bin 60 jahre alt, bescheuert wie eh und je, mache eine kunst, die nicht mein alter preisgibt, sondern meine intention
    und liebe das leben
    spiessig sind wahrscheinlich die meisten 30jährigen. ich weiß nicht.