Ich freue mich, euch auf die Durchführung des ersten zürcher Theory Battles hinweisen zu dürfen. Was im Theater und im Literaturbereich mittlerweile eine Selbstverständlichkeit ist, wird nun endlich auch für das engagierte Denken Wirklichkeit.
Am Freitag, 9. Januar, werden sieben KandidatInnen in einem kompetitiven Setting eine Theorie ihrer Wahl vorstellen. Ihre Aufgabe wird es sein, jeweils während wenigen Minuten eine theoretische Position so unterhaltsam und überzeugend vorzutragen, dass sie die Gunst des anwesenden Publikum für sich gewinnen. Den Vortragenden sind in methodischer, stilistischer und inhaltlicher Hinsicht prinzipiell keine Grenzen gesetzt. Es steht ihnen frei, einen Abriss der Philosophie des zwanzigsten Jahrhunderts zu liefern, eine bahnbrechende Seminararbeit zum Liebesleben der Drosophila zum Besten zu geben oder eine Darstellung des Heideggerschen Gesamtwerks so weit zu verdichten, dass sie dessen Essenz in wenigen Sätzen darstellen und auf fesselnde Weise vermitteln können.
Das Format ist geprägt vom Wettbewerbsdenken und der Schnelllebigkeit des Zeitgeistes und treibt dessen Entwicklung auf die Spitze, indem eine so zeitintensive Beschäftigung wie das Philosophieren aufs Mass zehnminütiger, sich gegenseitig konkurrierender Vorträge heruntergedampft wird.
Wird es den KanditatInnen gelingen, ihr Thema so zu verfechten, dass sie die Vorurteile bezüglich anstrengender Theorie und blutleerer Philosophie souverän widerlegen können und ihr Vortrag einen nachhaltigen Eindruck hinterlässt?
Der Programmtext fürs Cabaret Voltaire:
Theory Battle :: Fight to be right
Am Zürcher Theory Battle treffen unerschrockene DenkerInnen aufeinander, um sich den ersten Rang unter den zeitgenössischen Geistesgrössen zu erstreiten. In einem knallharten Wettbewerb werden sie die Ausgeburten ihrer intellektuellen Höhenfluge darbieten, mit fesselndem Vortrag um die Gunst des Publikums buhlen und ihre Positionen gegen kritische Einwände verfechten.
Ausserdem gibts aufgrund geschmacklicher Uneinigkeit noch mindestens einen weiteren Flyer für den Anlass:
3 Kommentare
Hallo Ihr Philosophen !
Hier ist Diogenes, eben erst aus seinem Fass gekrochen !
Toll, was ich hier sehe auf Euerer Homepage. Ich könnte meine letzten Haare raufen, Euch nicht schon früher „entdeckt“ zu haben. In meinem Fass (Elfenbeinturm) gibt es keinen virtuellen Welten, nur physische, reale !
„Fight“, „battle“ und „bluten“ gefallen mir allerdings nicht so recht, wenngleich ich die Metapher verstehe. Sie erinnern mich zu sehr an die Reale Welt, den Kampf- und Tummelplatz der „Wirt-schafts-Krieger“. „Vernichtender Preiskrieg“, „tödlicher Preis-kampf“, „zerstörerischer Wettbewerb“ etc. !
Diese Wirtschafts-Typen sind so dumm bzw. „Geldblindheit“ – ähnlich den Hormonrausch beim Verliebtsein – geschlagen, dass sie nicht sehen, dass sie sich am Ende selber zerstören ! D.h. einer – oder drei – wird / werden schon überleben und dann die Menschheit regieren und traktieren. Vielleicht gibt es dann „Russi-
sches Roulette“ oder „Islamistisches Peitschenknallen“ auf dem Militär- und heutigem Mode- und Kapital-Paradeplatz.
Ein neuer Feudalismus, eine Oligarchie und ein Neue Aristokratie werden entstehen ! D.h. würden entstehen, hätte die „Internatio-
nale Finanz- und Immobilienkrise“ der Arroganz und Hybris der selbsternannten Exzellenzen und Pestilenzen nicht ein jähes Ende bereitet ! Doch Einsicht bei den Akteuren ist keine zu erwarten. Die hiesse ja, ein „Schuldgeständnis“ abzulegen. Ausserdem war man nahe am Ziel und dieses ist zu verlockend.
Die Wirtschaft hat abgewirtschaftet und nun wäre der Boden vorbereitet für eine Neue Wirtschaftsordnung, einem dritten Weg, sowie einem „Neues Bewusstsein“, für eine „Neue Kunst, einen Neuen Menschen und eine Neue Gesellschaft“, an dem ich seit vielen Jahren arbeite !
hoi platonius
willkommen. das war sicher nicht das letzte mal, dass es zur theorieschlacht kam. bist herzlich eingeladen, beim nächsten mal deine vorstellungen einer besseren und harmonischeren welt einzubringen.
lieber gruss – imre