hirnblutung :: die Sechste :: Mi, 12. 9. :: Cabaret Voltaire

Liebe HirnbluterInnen

Sommerpause war Denkpause. Doch da der Sommer sich eh nicht wirklich eingestellt hat und sich ohnehin allmählich seinem Ende zuneigt, werden wir nächste Woche den monatlichen Denk- und Diskussionsreigen im geselligen Rahmen von hirnblutung wieder eröffnen. Für die abenteuerlustigeren unter Euch gab es ja schon letzte Woche beim Philosophiemassaker Gelegenheit zum angeregt-aufgeregten Meinungsaus- und Schlagabtausch.
Da die gross angekündigte Zwischenevaluation immer noch aussteht, bleibt vorerst weiterhin alles beim Alten; das heisst, wir treffen uns um acht im Cabaret Voltaire (mit was zu trinken und einem Foifliber). Wer sich schon mit thematischen Vorschlägen vorwagen will, tue dies bitte hier: http://hirnblut.elenchos.ch/?p=91. Wie immer werde ich ebenfalls einen Vorschlag einbringen. Und anfangs nächster Woche gibts noch nen Reminder.
Freu mich auf Eure Teilnahme.

Liebe Grüsse – imre

PS: Der übernächste Termin ist übrigens Mittwoch, 3. Oktober. Danach gucken wir mal, ob sich vielleicht auch ein anderer Wochentag anbietet.

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4 Kommentare

  1. kennt jemand das gefühl, nicht zu wissen, ob sich die realität oder die wahrnehmug verändert hat? wie kann man diese beiden veränderungen unterscheiden? was macht den unterschied? sollen wir einfach die realität leugnen, um eine befriedigende antwort zu erhalten oder geht es auch anders? wie viel einfacher ist es doch ein leben „zu leben“, ohne realität, einem traum gleich kommend, für andere, nicht aber für einen selber bedeutungslos. eine welt mit nur einem hauptdarsteller, und statisten aus pape. macht nich das unberechenbare die realität glaubwürdig? oder sind wir selber unberechenbar und zufallsgeneratoren? wer kann schon behaupten: ich denke darum bin ich. was ist denn das für ein sein, so ganz ohne taten, une wirkung auf andere (denkende), ohne greifbare, manifestierte dinge. reicht euch philisophen diese verträumte vorstellung oder wollt ihr mehr als denkbreitensport zu betreiben?

  2. 1. Vorschlag
    Gibt es universelle, d.h. kulturunabhängige Werte?
    Die Frage ist in den letzten Jahren ein wenig zum Dauerbrenner geworden und mag daher für den einen oder anderen etwas abgelutscht scheinen. Angesichts des politischen Sprengstoffes (z.B. Konflikte mit muslimischen Wertvorstellungen oder chinesischen Politikvorstellungen), den sie birgt, halte ich sie trotzdem für sehr wichtig.
    Lässt sich die Behauptung vertreten, dass es gewisse Werte gibt, die unabhängig von ihrer kulturellen Herkunft für alle Menschen gelten? Gemeinhin wurden hierfür als Beispiele die Menschenrechte angeführt. Kritisiert wurde diese Auffassung jeweils mit dem relativistischen Argument, dass es sich bei den vermeintlich als universell verkauften Werten jeweils um die spezifischen Werte des Westens handelt, die sich daher nicht auf andere Kulturkreise übertragen lassen. Während der Universalismus sich also den Vorwurf des Ethnozentrismus gefallen muss, läuft der Relativismus jedoch Gefahr, international verbindliche Wertmassstäbe aus der Hand zu geben und zur Verfolgung eigener Interessen instrumentalisiert zu werden.

  3. 2. Vorschlag
    Wofür würden wir unser Leben geben?
    Islamistische Selbstmordattentäter rufen hinter vorgehaltener Hand häufig auch die erstaunte Bewunderung dafür hervor, dass sie die Hingabe und Radikalität besitzen, für ihre Überzeugungen in den Tod zu gehen. Es macht den Eindruck, als vermissten wir in unserem Leben Inhalte, die für uns eine vergleichbare handlungsmotivierende und sinnstiftende Kraft besitzen, dass wir für sie unser Leben lassen würden. Zum einen scheint das Leben selber der höchste Wert zu sein, den es um alles in der Welt zu erhalten gilt, zum anderen scheinen wir den Glauben verloren zu haben, dass es überhaupt Dinge gibt, die ein solches Pathos wert wären. Ist das tatsächlich so und wenn ja, weshalb?

  4. nochmals ein Vorschlag (vielleicht zieh ich einen anderen dafür zurück):
    Wir wärs mit einem guten Diktator?
    Demokratie ist ja so anstrengend. Da muss man sich immer selber dafür einsetzen, dass der Staatsapparat funktioniert und dann tut ers trotzdem nicht. Je demokratischer die Politik, desto langwieriger und kompromisslerischer sind die Entscheidungsprozesse. In China dagegen können sie neue Projekte mit der grossen Kelle anpacken, ohne jedesmal ein riesen Prozedere von Interessenabwägungen in Gang zu setzen. Würden wir den guten Diktator unserer pflegebedürftigen Demokratie vorziehen? Und was soll man sich überhaupt unter dem Konzept vorstellen, lässt sich überhaupt etwas darunter vorstellen? Wie liesse sich sicherstellen, dass der Diktator auch ein guter ist und bleibt? Zur Anschauung könnten wir ja einmal die Herren Chavez und Blocher mit dieser Rolle versehen. Oder auch Herr Mandela…

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