hirnblutung :: die Achtzehnte :: Mo. 6. Oktober :: Cabaret Voltaire

Liebe MitdenkernInnen

In schon weniger als einer Woche findet die nächste hirnblutung statt. Ihr seid herzlich eingeladen, am nächsten Montag um acht zur gemeinsamen Diskussion ins Cabaret Voltaire zu kommen (das uns zum guten Glück erhalten geblieben ist). Ihr könnt schon jetzt euch unter den Nägeln brennende Vorschläge für die Themenwahl posten. Und zwar hier: http://hirnblut.elenchos.ch/?p=153.
Ich werde bis zum Wochenende auf jeden Fall auch wieder ein bis zwei Fragestellungen beitragen. Ich freu mich auf euer Kommen.

Liebe Grüsse – imre

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4 Kommentare

  1. Erster Vorschlag: Ist meine Liebe ein Kuchen oder eine Quelle?
    Einmal vorausgesetzt, dass ich mehrere Menschen zugleich lieben kann, müssen diese Menschen befürchten, dass ich sie weniger liebe, in dem Moment, wo ich eine zusätzliche Person liebe? Ist die Liebe, die ich empfinden und leben kann, eine quantitativ limitierte Menge? Oder ist sie in ihrer Menge letztlich unbeschränkt, so dass ich zugleich zehn Menschen genauso intensiv lieben kann, wie eine einzelne Person?
    Die Frage wird im Kontext der Polyamorie relevant, vor allem wenn Eifersucht ins Spiel kommt, weil jemand das Gefühl hat, durch jemand anderen konkurriert zu werden. Dabei kommt jedoch noch ein anderer Faktor zum Zug, den ich nicht meine: Die Frage der Zeitökonomie. Es geht also nicht darum, ob ich darin limitiert bin, soviel Zeit wie möglich mit jemandem zu verbringen, sondern es geht um die Intensität des Gefühls und der gelebten Beziehung.

  2. Zweiter Vorschlag: Wofür kann ich verantwortlich gemacht werden, wenn meine Person letztlich das Produkt äusserlicher Umstände ist?
    Die Frage ist moralisch und juristisch höchst relevant und wird in diesem Kontext auch häufig diskutiert. Aber sie hat auch eine existenzielle Dimension, nämlich wenn es darum geht, meinen persönlichen Erfolg oder mein Scheitern zu beurteilen. Wir stellen heutzutage enorme Erwartungen an ein gelingendes Leben. Aber die Aussichten auf Erfolg sind natürlich limitiert. Inwieweit soll ich mich dafür verantwortlich fühlen, wenn ich mit meinem Lebensprojekt aufgrund persönlicher Mängel scheitere? Persönlicher Mängel (Charakter, Intelligenz etc.), für die ich selber nur bedingt zur Verantwortung gezogen werden kann. Gäbe es eine positive Alternative dazu, sich das selber zuzuschreiben? Und wo zieht man die Grenze persönlicher Verantwortung, wenn man an der Vorstellung festhalten möchte?

  3. Nehmen wir an ich habe vor mir ein Wesen. Was ist der Unterschied dazwischen ob ich komuniziere mit dem Wesen (zB indem ich mit ihm spreche, ihm Fragen stelle) oder einer Analyse des Wesens (zB eine Untersuchung der Hirnströme, oder aber auch ein psychologischer Fragenkatalog) Dazu würde dann noch eine Beiinflussung des Wesens kommen, um den anderen Teil der Komunikation abzudecken. Gibt es diesen Unterschied überhaupt? Entsteht er, indem das eine mal das Bewusstsein des Wesens Objekt ist, und das andere Mal sein Körper/Gehirn. Oder ist der Unterschied, dass ich das eine Mal selbst als bewusstes Wesen antrete, und das andere Mal nur Arm der Wissenschaft spiele?

  4. Hoi Andi.
    Ich glaube, dass du deine Frage noch etwas präzisieren müsstest, wenn wir darauf eingehen wollen. Denn um den besagten Unterschied auszumachen, müsste klar sein, was verglichen wird. Klärungsbedürftig ist für mich vor allem das, was du als Analyse bezeichnest. Ein Hirnscan und ein Fragekatalog sind doch sehr unterschiedliche Dinge. Letzterer liesses sich ja auch als Kommunikation einordnen. Auch der „andere Teil“ der Kommunikation könnte noch etwas präzisiert werden.
    Was ich aus deiner Fragestellung heraushöre, geht in Richtung des Leib-Seele-Problems, aber eben, ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob ich dich richtig verstehe. Vielleicht kannst du das ja auch morgen noch verdeutlichen..

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