Während kulturelle Identität gegenwärtig meistens vor dem Hintergrund eines imaginären Clashs der Kulturen gedacht wird, gerät die Frage in den Hintergrund, wie sich die von ökonomischen Interessen vorangetriebene Globalisierung auf kulturelle Identäten auswirkt. Führt sie zu einer globalen Gesellschaft, in der kulturelle Besonderheiten zugunsten einer einheitlich kapitalistisch geprägten Kultur aufgegeben werden oder können diverse und teilweise gegensätzliche kulturelle Identitäten in einem globalen Pluralismus nebeneinander bestehen? Und ist letzteres überhaupt wünschenswert, oder ist nicht eine quasi universelle angelsächsisch-kapitalistische Leitkultur eher vorzuziehen, da sie kulturelle Konflikte verringert? Ausserdem: Was hätte es zu bedeuten, wenn die Mittel und Bedingungen, die ein pluralistisches Neben- und Miteinander überhaupt ermöglichen, vor allem aus der westlichen Kultur stammten?

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