hirnblutung :: die Zehnte :: Gibt es einen freien Willen und wenn ja, wie ist er beschaffen?

Zur ersten Diskussion im neuen Jahr standen drei Fragestellungen zur Auswahl, die alle schon vorweg im Netz (http://hirnblut.elenchos.ch/?p=108) formuliert worden waren. Von den dreien machte der folgende das Rennen, ich zitiere:
„Gibt es einen freien Willen und wenn ja, wie ist er beschaffen?
Die Frage ist eine alte, doch scheint sie an Aktualität kaum eingebüsst zu haben. Die PsychologInnen, NeurowissenschafterInnen und BiologInnen der Gegenwart präsentieren uns fortlaufend neue Studien, die uns unser Verhalten und Wesen erklären – was können wir denn noch selbst entscheiden, wenn so vieles durch unsere Erziehung/unser Umfeld oder unsere Gene bestimmt ist? Auch bei der philosophischen Betrachtung dieser Frage gibt es eine Reihe von Argumenten, die den freien Willen ganz stark anzweifeln. So stellt sich bei einer Entscheidung die Frage wie diese gefällt wird oder wurde. Wenn man dafür eine Ursache ausfindig machen kann, so wäre der Wille nicht mehr frei sondern determiniert, findet man diese nicht, so handelte es sich um Zufall, was wohl kaum besser wäre.
Aus der allfälligen Beantwortung der Frage nach der Freiheit des Willens ergeben sich direkt Folgefragen: Wie weit trägt ein Mensch Verantwortung für sein (böses) Handeln? Was ist Schuld und wer kann sie (in welchem Ausmass) tragen? Inwiefern machen Strafen Sinn und gilt es einen Menschen oder seine Handlung zu bestrafen? Und um ganz dick aufzutragen: Würde die Nichtexistenz es freien Willens nicht jegliche Werte und Ideale relativieren und somit den Menschen dem Nihilismus zum Frass vorwerfen?

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hirnblutung :: die Zehnte :: Do, 3. 1. :: Cabaret Voltaire

Liebe KophilosophInnen

Ich hoffe sehr, ihr habt Weihnachtstage heil überstanden und vielleicht ja sogar genossen. Das laufende Jahr neigt sich seinem Ende zu, aber die Welt dreht sich munter weiter. Und daher muss/darf ich euch schon die nächste hirnblutung im kommenden Jahr ankündigen. Kaum ausgenüchtert könnt ihr euch nämlich schon nächsten Donnerstag wieder den Kopf blutig denken. Beachtet bitte: Auf vielseitigen Wunsch hin hab ich versucht, einmal einen anderen Wochentag für uns zu bekommen. Ist mir gelungen: Also Donnerstag, und nicht Mittwoch.
Wie immer bekommt ihr vorweg die Gelegenheit, im Netz (hier: http://hirnblut.elenchos.ch/?p=108) eure Themenvorschläge für die Diskussion anzubringen und ihre absolute Dringlichkeit möglichst vorteilhaft zu schildern. Das ist zwar nur ein Angebot, das ich euch aber wärmstens wahrzunehmen empfehle, denn erfahrungsgemäss können sich diese schon ausformulierten Vorschläge etwas besser durchsetzen als spontan eingebrachte. Ich werde mir übers Wochenende ebenfalls noch die eine oder andere Fragestellung überlegen. Nächste Woche gibts wie immer noch den Reminder.
Die Zusammenfassung der letzten Diskussion musste bisher leider unter dem Weihnachsstress leiden, folgt aber in den nächsten Tagen. Bitte um Nachsicht.
Ich wünsche euch noch einen entspannten Abschluss des Jahres und einen guten Start ins neue Jahr.

Liebe Grüsse – imre

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hirnblutung :: die Neunte :: Mi, 5. Dezember :: Cabaret Voltaire

Liebe KophilosophInnen
Dieses Mal hat es mit der Zusammenfassung so lange gedauert, dass ich sie euch gleichzeitig mit der Ankündigung der nächsten verschicke.
Bei der letzten hirnblutung haben wir über die Frage diskutiert, ob es so etwas wie Authentizität geben kann, und wenn ja, was wir uns darunter vorzustellen haben. Unser Gespräch wurde zudem von einem kleinen Metadiskurs unterbrochen, bei dem es um die Regeln und Modalitäten unserer philosophischen Auseinandersetzungen ging. Die Zusammenfassung der Diskussion bekommt ihr wie immer als PDF. Ausserdem könnt ihr Ergänzungen, Kritik und Kommentare unter folgender Adresse anbringen: http://hirnblut.elenchos.ch/?p=105
Dann findet schon nächsten Mittwoch die letzte hirnblutung in diesem Jahr statt. Ab nächstem Jahr werden die Wochentage dann wohl ein wenig variieren, damit auch alle jene mal zum Zug kommen, bei denen es bisher nie gepasst hat. Für nächsten Mittwoch könnt ihr hier eure Themenvorschläge posten: http://hirnblut.elenchos.ch/?p=106 Ich werde sicher auch einen anbringen.
Und ich werde euch anfangs der Woche nochmals einen kurzen Reminder zukommen lassen.
Liebe Grüsse und viel Spass beim Lesen – imre

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hirnblutung :: die Achte :: Gibt es so etwas wie Authentizität, und wenn ja, was verstehen wir darunter?

Zur Diskussion standen drei Themen. Das Rennen machte die oben genannte Fragestellung. Ich hatte sie schon im Netz platziert, so dass die meisten Anwesenden sie schon kannten. Um die Problematik darzustellen, musste ich etwas ausholen, da sie die Kenntnis gewisser wissenschaftlicher Auffassungen impliziert. Zitat:
„Im naiv-alltäglichen Verständnis gehen die meisten Leute davon aus, dass es so etwas wie Authentizität gibt und dass es sich dabei um einen erstrebenswerten Zustand handelt. Statt von Authentizität wird manchmal auch von Eigentlichkeit geredet, oder davon, dass man bei sich bzw. sich selbst ist. Diese Redeweise scheint davon auszugehen, dass es so etwas wie ein wahres oder echtes Selbst gibt, das häufig von einem falschen oder oberflächlichen Selbst verdeckt wird und das man daher zu suchen und dem man treu zu sein hat. Beim entgegen gesetzten Zustand spricht man häufig auch von Künstlichkeit oder Entfremdung.
Diese Vorstellung von Authentizität ist relativ verbreitet und scheint ihre Grundlage in persönlichen Erfahrungen bzw. Beobachtung zu haben. Sie geriet im Zuge der EssentialismusKritik des letzten Jahrhunderts zunehmends in Verruf. Seit wir wissen, dass wir im gesellschaftlichen Kontext immer – auch in den intimsten Beziehungen – soziale Rollen (Lehrerin, Sohn, etc.) spielen, dass wir unser ‚Innenleben’ immer mit Medien (Sprache, technische Medien etc.) artikulieren, äussern und kommunizieren müssen und seit in der Philosophie der Rekurs auf ein definierbares Wesen (des/eines Menschen) in den Totalitarismusverdacht geraten ist, scheint der Glaube verpönt zu sein, dass es hinter diesen Masken und Medien noch etwas davon Unabhängiges geben könne, worauf man hinzielen soll und dem man etwas schuldig sei. Versteht man Kultur als zeichenvermitteltes, reflexives Abstandnehmen von der Natur, so müsste man behaupten, dass Authentizität dem Kulturtier Mensch bloss noch als sehnsüchtige Erinnerung an einen verlorenen Zustand gegeben ist, ihm als erlebbare Wirklichkeit aber letztlich verwehrt bleibt.
Die Relevanz der Fragestellung ergibt sich für mich folglich aus der Kluft, die zwischen philosophisch und wissenschaftlicher Kritik am Authentizitätskonzept einerseits und der persönlichen Erfahrung von Echtheit bzw. Künstlichkeit oder Entfremdung andererseits besteht. Wie lässt sich diese Kluft angemessen interpretieren? Lässt sich ein Authentizitätsbegriff denken, der mit der genannten Kritik verträglich ist? Was spricht für und was gegen Authentizität?“

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hirnblutung :: die Achte :: Mi, 7. November :: Cabaret Voltaire

Liebe FreistilphilosophInnen

Kommenden Mittwoch findet die nächste hirnblutung statt. Ihr könnt ab heute im Netz eigene Themenvorschläge posten (hier: http://hirnblut.elenchos.ch/?p=100). Ich werde wie immer auch ein, zwei Vorschläge anbringen. Und anfangs nächster Woche gibts noch einen Reminder. Ich freu mich auf euer zahlreiches Erscheinen.
Ausserdem scheint die Zusammenfassung der letzten Diskussion noch den einen oder die andere zum Weiterdenken bewegt zu haben. Bisherige Kommentare findet ihr hier: http://hirnblut.elenchos.ch/?p=96. Dort könnt ihr natürlich auch weiterhin eure Anmerkungen anbringen.
Im Übrigen haben nur relativ wenige Leute auf die Zwischenevaluation reagiert. Das mit Abstand deutlichste Ergebnis der Umfrage läuft darauf hinaus, dass ich in Zukunft die Wochentage jeweils alternieren werde, damit auch Leute Gelegenheit zur Teilnahme haben, denen der Mittwoch nicht passt. Diese Änderung wird aber erst ab 2008 möglich sein, da die nächsten Termine bis Ende Jahr schon stehen (übernächster: 5. Dezember).

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hirnblutung :: die Siebte :: die Zusammenfassung :: Wie vertragen sich Aufklärung und Religiosität?

Da die letzte Diskussion schon wieder eine Weile zurück liegt und weil ich selber versucht war, die Argumente ein wenig systematisch zu ordnen, will ich nicht dafür garantieren, dass der Text den Gesprächsverlauf korrekt wieder gibt. Ich hoffe, dass er das wenigstens sinngemäss tut. Ich hab mich zugegebenermassen ein wenig schwer mit ihm getan.
Die Diskussion unterschied sich im Vergleich zu den vorangegangen dadurch, dass einige der Anwesenden schon relativ klare Ansichten zum Thema hatten und diese auch in die Debatte einbrachten. Das trifft übrigens auch auf mich als Verfasser dieses Textes zu.
Das lag wohl nicht zuletzt daran, dass wir mangels Alternativen über das von mir im Netz vorgeschlagene Thema diskutierten. Ich hatte die Fragestellung folgendermassen formuliert:
„Kann man in der aufgeklärten Welt noch religiös/spirituell sein, ohne sich wieder hinter die Einsichten der kritischen Vernunft zurück zu begeben? Und wenn ja, wie?
Im Zuge des reaktionären Backlashs ist allerorts vom Revival der Religionen der Rede. Das könnte uns ja egal sein, wenn uns nicht auch im Privaten plötzlich vermehrt Menschen begegnen würden, die uns zu unserem grossen Erstaunen ihren Glauben bekennen. Also statt das Phänomen mit Desinteresse zu bestrafen, wäre es vielleicht angebracht, sich wieder einmal damit auseinanderzusetzen und sich dabei auch der eigenen Positionen zu vergewissern.
Die philosophische Aufklärung bezog einen grossen Teil ihres Antriebs aus der Bekämpfung religiöser Dogmen und Vorurteile, denen sie den mündigen Gebrauch der Vernunft entgegen setzte. Lässt sich Religiosität mit einem aufgeklärten Bewusstsein verbinden oder gibt es fundamentale Widersprüche, die einen dazu zwingen, religiöse oder spirituelle Überzeugungen und Ambitionen zugunsten eines aufgeklärt-atheistischen Weltbildes aufzugeben? Wie könnte/müsste eine aufgeklärte und undogmatische Religiosität aussehen?“

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hirnblutung :: die Siebte :: Mi, 3. 10. :: Cabaret Voltaire

Liebe FreistilphilosophInnen

Kaum habt Ihr die Zusammenfassung der letzten Diskussion erhalten, steht schon die nächste Gelegenheit an, den letzten Fragen der Menschheit auf den Grund zu gehen. Zu diesem Zweck werden wir uns nächsten Mittwoch um acht im Gewölbe des Cabaret Voltaire ein- und vom Geiste Hugo Balls umgeben finden, der unsere Gedanken hoffentlich auf möglichst dadaistische Abwege bringen wird.
Wie immer gilt: Wer sich schon mit thematischen Vorschlägen vorwagen will, tue dies bitte hier: http://hirnblut.elenchos.ch/?p=94. Ich werde sicher auch wieder den einen oder anderen Vorschlag anbringen. Anfangs nächster Woche werdet ihr ausserdem nochmals einen Reminder bekommen.

Liebe Grüsse – imre

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hirnblutung :: die Sechste :: die Zusammenfassung :: Findet in der zeitgenössischen Kunst noch eine innovative Entwicklung statt?

Die letzte hirnblutung fand unter etwas ungewohnten Bedingungen statt. Da sich nämlich einige zufällig anwesende Gäste aus dem Ausland an der Diskussion beteiligten, führten wir das Gespräch so gut als möglich auf Englisch.
Überraschend fiel auch die Wahl des Themas aus, da keiner der im Netz gemachten Vorschläge eine Stimmenmehrheit auf sich vereinen konnte. Stattdessen wurde ein relativ spontan eingebrachter Vorschlag angenommen. Wahrscheinlich lag es an dieser Spontaneität, dass zu Beginn nicht immer ganz klar war, was denn genau die zu klärende Fragestellung sei. Nach einigen Präzisierungen verstand ich die Frage so: Aufgrund persönlicher Beobachtungen stellte sich für die Teilnehmerin, von der der Vorschlag kam, die Frage, ob es in der zeitgenössischen Kunst noch wirklich innovative und originär kreative Entwicklungen gibt, oder ob diese heutzutage nicht mehr stattfinden. Zur Veranschaulichung rekurrierte Sie darauf, dass es in der Kunstgeschichte immer wieder Entwicklungen und Strömungen gegeben habe, die grosse Umwälzungen oder Umbrüche im bestehenden Kunstbetrieb mit sich gebracht hätten. Wenn sie jedoch die zeitgenössische Kunst verfolge, dann stelle sie keine wirklich neuen Entwicklungen, sondern höchstens das Wiederholen und Rezyklieren früherer Strömungen fest. Bezeichnend hierfür sei die Tendenz, diese aktuellen Entwicklungen mit Präpositionen wie „Post-„ oder „Neo-„ zu versehen, wodurch sie in einen Bezug zu früheren, damals originären Bewegungen gesetzt werden. Durch diese Bezug nehmende Kategorisierungsweise wird zugleich festgestellt, dass die zeitgenössischen Bewegungen keine eigenen, sie selbst auszeichnenden Charakteristika aufweisen, was wiederum bedeutet, dass ihnen tatsächliche Innovation und Kreativität abzugehen scheint. Zugespitzt liesse sich daher die Frage formulieren, ob die Kunst an ihrem Ende angelangt sei bzw. ob die Kunst tot sei.

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hirnblutung :: die Sechste :: Mi, 12. 9. :: Cabaret Voltaire

Liebe HirnbluterInnen

Sommerpause war Denkpause. Doch da der Sommer sich eh nicht wirklich eingestellt hat und sich ohnehin allmählich seinem Ende zuneigt, werden wir nächste Woche den monatlichen Denk- und Diskussionsreigen im geselligen Rahmen von hirnblutung wieder eröffnen. Für die abenteuerlustigeren unter Euch gab es ja schon letzte Woche beim Philosophiemassaker Gelegenheit zum angeregt-aufgeregten Meinungsaus- und Schlagabtausch.
Da die gross angekündigte Zwischenevaluation immer noch aussteht, bleibt vorerst weiterhin alles beim Alten; das heisst, wir treffen uns um acht im Cabaret Voltaire (mit was zu trinken und einem Foifliber). Wer sich schon mit thematischen Vorschlägen vorwagen will, tue dies bitte hier: http://hirnblut.elenchos.ch/?p=91. Wie immer werde ich ebenfalls einen Vorschlag einbringen. Und anfangs nächster Woche gibts noch nen Reminder.
Freu mich auf Eure Teilnahme.

Liebe Grüsse – imre

PS: Der übernächste Termin ist übrigens Mittwoch, 3. Oktober. Danach gucken wir mal, ob sich vielleicht auch ein anderer Wochentag anbietet.

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hirnblutung :: die Fünfte :: die Zusammenfassung :: Wie steht es um die Autonomie der Kunst?

Zu meiner Freude sind letzten Mittwoch wieder einmal etwas mehr Leute erschienen, was zu einer relativ bunten Mischung von TeilnehmerInnen führte. Zur Diskussion standen zwei respektive drei Themen. Zum einen gab es meinen schon im Netz platzierten Vorschlag über das Konzept der Kunstautonomie zu diskutieren. Dann wurde die Frage eingebracht, ob sich der Mensch durch irgend ein Merkmal (beispielsweise so etwas wie eine Seele) in einer Weise von der übrigen Natur unterscheidet, dass er sich von ihr fundamental bzw. qualitativ und nicht bloss graduell abhebt. Der dritte, jedoch wieder zurück gezogene Vorschlag wollte der Frage nachgehen, wie die Menschheit mit ihren Ressourcen umzugehen habe, insbesondere mit Wasser und Öl. Das wie immer hochkomplexe Abstimmungsprozedere ergab einen knappen Entscheid zugunsten meines Vorschlages. Ich hatte ihn im Vorfeld schon formuliert und zitiere ihn daher hier nochmals:

„Wie steht es um die Autonomie der Kunst?

Der erwähnte aktuelle Anlass besteht darin, dass Philipp Meier, Direktor des Cabaret Voltaire, implizit mit der Kündigung gedroht wurde, da er in seinem Haus wiederholt allzu ‚provokativen’ künstlerischen Arbeiten Raum geboten hat. Die Hirschhorn-Affäre um die Pro Helvetia-Stiftung wirft jedoch im Prinzip dieselben Fragen auf.

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hirnblutung :: die Fünfte :: 4. Juli

Liebe HirnbluterInnen

Nächsten Mittwoch, 4. Juli, findet um 20:00 die letzte hirnblutung vor der Sommerpause statt. Danach gibts eine Zwischenevaluation und dann sehen wir weiter, in welcher Form die Reihe fortgesetzt wird. Bis dann bleibt sich alles gleich, d.h. ihr könnt ab heute thematische Vorschläge als Kommentare posten (hier: http://hirnblut.elenchos.ch/?p=85) und ich werde euch anfangs Woche nochmals einen Reminder schicken. Austragungsort wird ebenfalls nochmals das Cabaret Voltaire sein, je nach Wetter und Teilnehmerzahl können wir uns dann noch spontan woanders hin begeben.

Ich werde im übrigen auch wieder ein Thema vorschlagen und zwar werfe ich aus aktuellem Anlass die Frage nach der Autonomie der Kunst auf. Mehr dazu in meinem Posting, das ihr auch unter der oben genannten Adresse findet.

Liebe Grüsse – imre

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hirnblutung. Die Vierte. Die Zusammenfassung. Thema: Liebe als utopischer Ort jenseits der ökonomischen Logik

Damit der Text nicht wieder ausufert, komme ich gleich zur Sache. Zur Auswahl standen zwei Themen. Zum einen die Frage, warum der Staat bzw. die Gesellschaft tödlich kranken sterbewilligen Menschen von Behördenseite her keine geregelte Unterstützung leistet, sondern diese eher zu verhindern versucht. Die zweite Fragestellung war jene nach der Möglichkeit von Lebensbereichen, die sich der totalen Ökonomisierung unserer Lebenswelt entziehen respektive ihr widerstehen können. Wobei zugleich auch als möglicher Kandidat für einen solchen Bereich die Liebe ins Spiel gebracht wurde. Die Abstimmung ergab ein grösseres Interesse für die zweite Frage.

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hirnblutung :: die Vierte :: 6. Juni :: Nachtrag

Da der gestrige Beitrag im Tages Anzeiger zu allfälligen Verwirrungen geführt haben könnte, hier noch die definitive Durchsage zum Austragungsort der heutigen hirnblutung. Der Anlass findet wie bisher im Cabaret Voltaire an der Spiegelgasse 1 statt, und zwar im Untergeschoss, da im Obergeschoss eine andere Veranstaltung läuft. Für die Millionen von interessierten Neuzugängen möchte ich zudem noch erwähnen, dass die Bar wahrscheinlich geschlossen sein wird, weshalb man sich selbst verpflegen muss. Und dann bitte noch 5 Stutz für die Unkosten mitnehmen. Ich freu mich auf euer Erscheinen.

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hirnblutung :: die Vierte :: 6. Juni

Liebe Philo-Interessierte

Am Mittwoch, 6. Juni, also in einer Woche, gibt es wieder einmal die lang ersehnte Gelegenheit sich der stumpfen alltäglichen Zerstreuung von Fernseh-, Drogen- und sonstigem Konsum für ein paar Stunden zu entziehen und leidenschaftlich angestrengt über die absolut grundlegendsten und trotzdem meistens schmählich vernachlässigten Fragen unseres Daseins zu debattieren. Ihr seid wieder herzlich eingeladen, eure drängendsten Probleme sowie eure Ansichten dazu vorzutragen und euch im scharfsinnigen Gedankenaustausch mit Gleichgesinnten zu neuen Gipfeln der Erkenntnis aufzuschwingen.

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hirnblutung. Die dritte. Die Zusammenfassung. Thema: Sollen wir unser Hirn dopen?

Ich versuche mal die ziemlich lang geratene Diskussion mit all ihren Schlaufen und Wirrungen wiederzugeben. Zur Auswahl standen folgende Fragestellungen: die Frage nach dem Begriff der Selbstverwirklichung und inwiefern er auch eine positive Bedeutung beinhalten kann, die über die verbreiteten Klischees vom Aquarellmalen hinaus geht. Dann die Frage, ob die Einnahme von Neuro Enhancern (Medikamenten zur Steigerung von geistigen Leistungen) empfehlenswert ist oder nicht. Ausserdem wurde die Frage danach aufgeworfen, inwiefern wir für unser Handeln zur Verantwortung gezogen werden können bzw. worin eigentlich unsere Freiheit besteht angesichts all der äusserlichen Faktoren, die unsere individuelle Existenz bedingen und bestimmen. Zudem wurde gefragt, wie eine bestehende Gesellschaft mit einer zugewanderten Minderheit umgehen respektive diese integrieren kann oder soll. Die Abstimmung lief nach mehreren Auszählungen auf die Frage hinaus, ob wir unser Hirn mit Neuro Enhancern dopen sollen.
Damit für alle Anwesenden einigermassen klar war, worum es ging, erläuterte ich nochmals die aktuelle Situation und die zukünftigen Perspektiven des Neuro Enhancement: Es handelt sich dabei um Medikamente, die eine Leistungssteigerung von geistigen Aktivitäten ermöglichen. Obwohl sie ihre Herkunft in der Behandlung von Krankheiten haben, zielt die Idee des Enhancements auf die Leistungssteigerung bei gesunden Menschen ab. Aktuelle Forschungstrends scheinen dahin zu gehen, dass diese Pharmazeutika demnächst so weit sein könnten, dass die gewichtigsten Nachteile und Einwände hinfällig wären, insbesondere unangenehme Nebenwirkungen und Suchtrisiken. Gerade die Aussicht auf den sich durch einen problemlosen Gebrauch eröffnenden Markt könnte die Pharmakonzerne dazu veranlassen ihre Forschungsbemühungen in diese Richtungen weiter zu verstärken. Damit stünde man vor der Wahl, diese Mittel mehr oder weniger schadlos gebrauchen zu können, oder eben nicht. Da Leistungssteigerung generell für wünschenswert gehalten wird, stellt sich die Frage, ob überhaupt, und wenn ja, was denn noch gegen die Einnahme von Neuro Enhancern sprechen könnte. Im Laufe der Diskussion stellte sich heraus, dass die meisten relevanten Fragestellungen nicht grundsätzlich neu sind, sondern häufig schon in anderen Kontexten erörtert wurden.

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hirnblutung! Die dritte. Am Mittwoch, 2. Mai, 20:00. Wie immer im Cabaret Voltaire.

Liebe Hirnbluterinnen

Ich freu mich euch mitzuteilen, dass nächstens die Philoanlässe gleich im Wochentakt stattfinden. Noch diesen Donnerstag wird das Zürcher Philosophiemassaker zur Spiessigkeit über die Bühne gehen und nächsten Mittwoch (2. Mai) ist schon wieder Hochspannungsdenken im trauten Rahmen von „hirnblutung“ angesagt.
Aufgrund der Erfahrungen vom letzten Mal dachte ich, dass ich den Aufruf zum vorgängigen Platzieren und Diskutieren von Themenvorschlägen hier etwas deutlicher anbringe, damit ihr euch nicht erst wieder in den letzten beiden Tagen die Finger wund tippt. Der Vorteil, den das haben könnte, bestünde darin, dass ich die Vorschläge dann schon im Reminder kurz vor dem Anlass erwähnen könnte.
Daher sei hier nochmals die Quintessenz der letzten Diskursschlacht im Web erwähnt. Thematische Vorschläge, die eine reale Chance haben sollen, von der Mehrheit für interessant oder in sonst irgendeiner Weise diskussionsbedürftig befunden zu werden, sollten nicht nur die eigentliche Fragestellung festhalten, sondern diese noch in aller Kürze erläutern. Sonst scheinen die Formulierungen zu vieldeutig zu sein, was dazu führt, dass sich die anderen nicht besonders viel darunter vorstellen können.
Anbringen könnt ihr eure Vorschläge und Kommentare hier:

Liebe Grüsse – imre

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hirnblutung. Die zweite.

Liebe Philo-Interessierte

Am Mittwoch, 4. April, findet um 20:00 im Cabaret Voltaire die zweite hirnblutung statt. Von den Rahmenbedingungen her bleibt alles beim Alten. Das heisst, nehmt bitte wieder selber Getränke und einen Fünfliber mit.

Ich hoffe sehr, dass sich möglichst viele von jenen, die schon beim ersten Mal dabei waren, wieder einfinden werden. Aber auch all jene, die es nicht geschafft haben, sind natürlich herzlich eingeladen, sich hirnblutung einmal anzutun und das ihre zur Ausgestaltung des Abends beizutragen. Ich werde mir meinerseits noch einmal überlegen, inwiefern wir den Anlass mit ein paar diskursiven Spezialeffekten etwas reisserischer gestalten können… ,-)
Und wer schon vorweg für etwas intellektuellen Aufruhr sorgen will, kann unter der folgenden Adresse einen thematischen Vorschlag für die Debatte posten. Ich werde wieder mit gutem Beispiel artig voran gehen.

http://hirnblut.elenchos.ch/?p=39

Ich freu mich auf eure Teilnahme.

Liebe Grüsse – imre

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hirnblutung. Die erste.

Liebe Philo-Interessierte

Am Mittwoch, 7. März 2007, 20:00 ist es endlich so weit. Dank der einzigartigen Unterstützung des Cabaret Voltaire werden wir an der Spiegelgasse 1 die erste hirnblutung erleben dürfen. Die vorhandenen Rahmenbedingungen könnten kaum besser sein, für 5 Stutz habt ihr einen Sitzplatz am Kamin und getränkemässig kann jedeR mitbringen, worauf sie/er Lust hat bzw. was sie/er zum allgemeinen Getränkeschacher beitragen will.

Da es sich um die erste Durchführung handelt, werde ich mir einige Vorschläge zur Gestaltung des Abends überlegen, werde aber vor allem euch erst einmal die Gelegenheit bieten, eure Erwartungen und Interessen einzubringen. Ich gehe davon aus, dass dabei sehr unterschiedliche Vorstellungen aufeinander prallen werden und wohl auch einige Erwartungen enttäuscht werden müssen. Wir werden daher zunächst einmal herauszufinden versuchen, worin der grösste gemeinsame Nenner eurer Interessen bestehen könnte. Weil hirnblutung ja diesen eher privat-persönlichen Charakter haben soll und ihr im Idealfall regelmässig dabei seid, liegt mir einiges daran, dass ihr euch längerfristig davon angesprochen fühlt. Wer sich jetzt schon veranlasst sieht, konkrete Wünsche und Vorschläge anzubringen, ist herzlich eingeladen dies unter folgender Adresse zu tun (Das ist derselbe Eintrag, aber mit Kommentardarstellung):

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