Liebe HirnbluterInnen
Nächsten Mittwoch, 4. Juli, findet um 20:00 die letzte hirnblutung vor der Sommerpause statt. Danach gibts eine Zwischenevaluation und dann sehen wir weiter, in welcher Form die Reihe fortgesetzt wird. Bis dann bleibt sich alles gleich, d.h. ihr könnt ab heute thematische Vorschläge als Kommentare posten (hier: http://hirnblut.elenchos.ch/?p=85) und ich werde euch anfangs Woche nochmals einen Reminder schicken. Austragungsort wird ebenfalls nochmals das Cabaret Voltaire sein, je nach Wetter und Teilnehmerzahl können wir uns dann noch spontan woanders hin begeben.
Ich werde im übrigen auch wieder ein Thema vorschlagen und zwar werfe ich aus aktuellem Anlass die Frage nach der Autonomie der Kunst auf. Mehr dazu in meinem Posting, das ihr auch unter der oben genannten Adresse findet.
Liebe Grüsse – imre
3 Kommentare
Wie steht es um die Autonomie der Kunst?
Der erwähnte aktuelle Anlass besteht darin, dass Philipp Meier, Direktor des Cabaret Voltaire, implizit mit der Kündigung gedroht wurde, da er in seinem Haus wiederholt allzu „provokativen“ künstlerischen Arbeiten Raum geboten hat. Die Hirschhorn-Affäre um die Pro Helvetia-Stiftung wirft jedoch im Prinzip dieselben Fragen auf.
In der Bundesverfassung ist die Autonomie der Kunst ausdrücklich festgehalten, mit der die Kunst insbesondere von vorschnellen politischen und moralischen Beurteilungen enthoben und ihr Anspruch auf ihr eigene Qualitätskriterien zugestanden wird. Mit der gegenwärtigen ökonomischen Durchdringung der Kunstszene hin zu einem blossen Kunstmarkt bei gleichzeitigem Rückzug der öffentlichen Hand aus der Kunstförderung stellt sich jedoch die Frage, was von dieser Autonomie letztendlich noch bleibt. Die auf den Markt abzielende Produktion läuft mittelbar wieder auf das Konzept der Auftragskunst hinaus, indem sie in voraus eilendem Gehorsam die Massstäbe der Sammlerinnen (Gefälligkeit, Dekorativität, Fertigkeit etc.) verinnerlicht. Damit bleibt kaum mehr Platz für sperrige, kritische oder von der Form her schlecht verkäufliche Kunst. Wer, wenn nicht die öffentliche Hand, ist also dafür zuständig, dass die in der Verfassung verbriefte Freiheit der Kunst nicht bloss auf dem Papier sondern auch in der Praxis gewährleistet und gefördert wird? Und wie weit soll und darf diese Freiheit gehen und wann darf sie von politischer Seite beschnitten werden? Wozu gibt und braucht es eigentlich die Autonomie der Kunst?
Sehr interessiert an der Autonomie der Kunst, überlege gerade ob es spannende Quellen gäbe, vielleicht weiss jemand etwas bzw. find ich das Posting nicht?
mein blick ist direkt nach dem abschicken reingefallen…